Der Gemnekult - das Orakel
Eine wichtige, aber
düster sagenumwobene Institution des Königreiches ist das Orakel
der Gemne. Eine Stätte der Geister und Feen, wo der Hauch der
Weisheit spürbar sei. In der Vergangenheit soll hier oft die
Frage über Krieg und Frieden entschieden worden sein - insbesondere,
als die Sippen des Landes uneins waren. Auch soll es üblich
gewesen sein, dass stets ein Anteil der Kriegsbeute dem Orakel
der Gemne dargebracht wurde. Legendär ist die Geschichte, als
König Aredar Rabenherz das Orakel prüfte: Er lies über einen Kämpen fragen,
welche Tat er wohl bei kommendem Vollmond vollziehen werde.
Das Orakel erkannte in jener Nacht, dass Aredar selbst die Königshalle
mit einem Reisigbesen fegte. Das gut bewachte Orakel befindet
sich auf dem Keilberg. Niemand aus dem Volk würde sich heute
freiwillig dort hinwagen, denn den Neugierigen werden mit Sicherheit
finstere Flüche oder Schlimmeres heimsuchen. Die Menschen machen
sich viele wundersame Vorstellungen darüber, was das Orakel
genau ist. Manche meinen, es seien aus Quellnebeln hervor steigende,
feenhafte Frauengestalten. Andere meinen, das Orakel offenbare
sich nur in den Träumen des Königs, der dafür nackt in einen
Rauchzustand versetzt wird. Besondere Sternenkonstellationen
sollen eine wichtige Rolle spielen. Sogar von Menschenopfern
ist hin und wieder mal die Rede. So soll es ein Ritus sein,
dass einmal im Jahr das Dach des Orakels abgedeckt wird, um
es vor Sonnenaufgang neu zu decken. Jeder Teilnehmer an der
Zeremonie trägt Ziegel, aber diejenigen, die ihre Last fallen
lassen, werden von den anderen in Stücke gerissen. Dabei wird
mit den Stücken solange schreiend herumgelaufen, bis allmählich
die Raserei nachlässt. Was am Gerede wahr ist, weiß niemand.
Jedoch sind selbst für Aardarsfjorder Verhältnisse die Gerüchte
harter Tobak. Vielleicht streuen solche Nachrichten auch die
Schergen der Wetterhexen, um verleumderische Zwietracht zu säen.
Auf jeden Fall empfindet man im Volk den Ort der Weissagungen
als unheimlich und furchterregend. Das Orakel wird nur noch
selten befragt. So in Zeiten großer Not oder wenn ein Wechsel
des Zeitalters sich vollzieht.
Gemnes
Zeit - das Nebelzeitalter: Das 6. Zeitalter Aines sei zu Ende
gegangen und das 7. Zeitalter Gemnes habe begonnen, so verkündeten
es in der Tolnacht die Astronomen der Eredilen. Jedes neue Zeitalter
steht im Zeichen eines Großen Ahnengeistes. Besondere Wandlungen
und Geschehnisse werden kommen, da in der Vorstellung der Aardarsfjorder
die Großen Ahnengeister verschiedenartig auf die Erdenwelt der
Menschen einwirken. Die große Ahnin Gemne offenbart sich in
den Nebeln, Tieren und der Geistzauberei. Gemne herrscht über
die Tore der Zwischenwelt und mit ihrer stärker werdenden Präsenz,
erwarten die Seher auch ein verstärktes Verschieben der Geisterwelt
in die Welt der Menschen hinein.
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