Wappen von Aardarsfjord
Kunde aus Aardarsfjord - dem Land der Apfelwichte und Wetterhexen




Aus der Hjartarhorn: Von den Sieben Flüsterköpfen

Die Sieben Geraubten: ...Durch den großen Krieg zwischen Adler und Schlange kam viel Leid und Tod über das Land. Die Rothenaarer nahmen damals vor ihrer Niederlage in den Altronder Regionen Aarenfels, Grünherz, Gratenaar, Hornsmag, Schwarzenaar, Zweigreifen und Hammerswall Geiseln, um über ein Faustpfand zu verfügen. Es wurden gemeinhin Frauen und Kinder geraubt und sogar dem Alten Blut wurden Angehörige entrissen. So sollen ein- bis zweihundert Menschen damals geraubt worden sein. Dadurch, dass die Geiseln aus sieben Regionen der Altronde stammten, nannte man sie bald die Sieben Geraubten...

Thals Kopfbeute: ...Es kam in den Wirren des Krieges zu keinen Verhandlungen und die Rothenaarer wurden fast vollständig vernichtet. Jedoch einige von ihnen konnten fliehen. Sie sollen dabei alle Geiseln umgebracht haben. Die abgeschlagenen Köpfe nahmen sie mit auf ihre Flucht. Solange die Köpfe nicht gefunden werden, sind die Banngeister der Toten durch dunklen Zauber an die Rothenaarer gebunden. Der Weg nach Rijkland, hin zu den Sippen der Ahnengeister, ist seitdem den Sieben Geraubten genommen worden. Die Rothenaarer wollten zudem die Köpfe der Banngeister von Thal holen lassen. Thal kam mit seinen Dienern, um die Beute in die Schatten der Anderen Welt zu schleifen...

Das Verschwinden der Köpfe: ...Indes sah der große Ahne Hörl die roten Nebel und damit die Blutspur, die von der Erdenwelt der Menschen ins dämmrige Grenzland der Geisterwelt führte. So wurde Thal von Hörl aufgelauert. Thal gab sich die Gestalt eines riesigen Wolfes. Im Maul trug er einen Sack, aus finsteren Träumen und Nebeln geflochten, in dem sich die Kopfbeute befand. Der dunkle Tross war nicht mehr in der Erdenwelt der Menschen, aber die Geisterwelt war auch noch nicht gänzlich erreicht. Es kam sodann zur Schlacht und Hörls Leute waren in der Unterzahl. Bevor sie niedergerungen und verjagt wurden, schlitzte Hörl mit einem Axthieb den Sack auf und die Köpfe purzelten heraus. Unzählige Köpfe fielen zurück in die Erdenwelt der Menschen und verstreuten sie sich überall in Land und Meer. In die Geisterwelt rollten achtlos dutzendfach Köpfe und verstreuten sich dort...

Thals Fluch: ...Rasend vor Wut rief Thal mit einem mächtigen Zauber die Feen der Nacht herbei, die unter den Menschen auch als die "Vrini" bekannt sind. Einst unterjochte Thal die Nachtfeen, indem er von ihnen ein Versprechen erzwang. Dafür hassen sie ihn unermesslich. Das Boshafte Ungesicht ist der Meister der Nachtfeen. Nun befahl Thal dem Boshaften Ungesicht die Köpfe der Sieben Geraubten zu suchen. Sobald der Letzte gefunden ist, endet Thals Zauberbann und die Vrini werden frei. Die rasenden Nachtfeen, mit ihren weißen Fratzen und langen Schnäbeln, suchen seitdem überall die Köpfe der Sieben Geraubten. Jedem Menschen, den sie bei ihrer Suche treffen, gleich ob zufällig oder willentlich, schlagen oder reißen sie den Kopf ab...

Die Suche: ...Der Aardarsfjorder sinnt bis heute nach Rache, vergisst er wahrlich selten etwas und Rache wird vererbt. Die Ahnengeister erwarten, dass danach gestrebt wird, die Sieben Geraubten zu finden. Alte Weissagungen der Eredilen und Ainen künden davon, dass von Zeit zu Zeit die Köpfe der Sieben Geraubten sich Gehör durch leise Flüstergesänge in den Winden verschaffen wollen. Wem es gelänge einen der sieben Flüsterköpfe zu finden, der habe auf Erden die höchste Gunst der Ahnengeister erstritten. Ebenso werde der Befreier Zauberschätze in der Anderen Welt finden...

 

 


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